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14. Manager Barometer zeigt: Cybersicherheit hat in jedem zweiten Unternehmen keine Priorität

10 Minuten Lesedauer

  • Cybersicherheit wird als Schlüsselfaktor für Digitalisierung gesehen – oft aber ohne strategische Priorität

  • Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Cybersicherheit wird als Chance verstanden, dennoch sehen die Befragten auch Risiken

  • Wechselbereitschaft von Top-Manager:innen steigt wieder, erreicht aber noch nicht das Niveau vor der Pandemie

 

Frankfurt, 8. November 2024

Cybersicherheit ist eines der bestimmenden Themen dieser Zeit. Während sich Unternehmen täglich tausenden von Angriffen ausgesetzt sehen, betrachten viele Führungskräfte Cybersicherheit nicht als zentrales strategisches Thema. Lediglich 48,2 Prozent der Befragten sehen Cybersicherheit als solches in ihrem Unternehmen.  Das zeigt das aktuelle Manager Barometer der international agierenden Executive Search Beratung Odgers Berndtson. Von August bis September dieses Jahres wurden dafür mehr als 1.000 Führungskräfte aus deutschen Großunternehmen, Familienunternehmen und dem Mittelstand befragt. 

Die Umfrage zeigt, dass über die Hälfte der Führungskräfte (52,1 %) Cybersicherheit als entscheidend für die sichere Digitalisierung ihres Unternehmens ansieht. Doch in vielen Unternehmen trägt primär die IT-Abteilung oder der CIO die Verantwortung (33,7 %), während nur bei einem kleinen Teil die Geschäftsführung (22,9 %) oder der CISO/CSO (22,1 %) als treibende Kraft gesehen wird. Das ihr Unternehmen genug in Cybersicherheit investiert, glauben aber dennoch 72,3 Prozent der Befragten, wobei lediglich 31 Prozent angaben, dass ausreichend interne Cybersicherheits-Kompetenzen vorhanden sind.

 

KI wird als Chance aber auch als Bedrohung für Cybersicherheit gesehen

Wie KI sich auf die Cybersicherheit im Unternehmen auswirken wird, darüber herrscht kein klares Bild. So gaben 31,2 Prozent an, dass der Einsatz von KI die Bedeutung von Cybersicherheit erhöht hat, während 33,6 Prozent dies verneinten. 35,2 Prozent wagten keine Aussage dazu zu machen. Dennoch setzten deutsche Top-Manager:innen viel Hoffnung in KI. 59,7 Prozent gaben an, dass sie KI als eine Chance oder eher eine Chance für die Cybersicherheit sehen.

 

Viele Führungskräfte sehen KI als Schlüsseltechnologie zur Bewältigung ihrer Cybersicherheitsrisiken. Doch KI-Technologie erhöht auch die Komplexität, mit der neue Gefahren einhergehen. Innovativer bedeutet nicht zwangsläufig sicherer. Cybersicherheit ist längst kein reines IT-Thema mehr. Sie ist ein integraler Bestandteil des unternehmensweiten Risikomanagements und betrifft sämtliche Geschäftsbereiche – eine klare Führungsaufgabe.“

Angela Blau Principal

Wechselbereitschaft nimmt wieder zu

Wie in den vergangenen Jahren fragte das Managerbarometer auch wieder die Zufriedenheit und Motivation deutscher Führungskräfte ab. Nach einem deutlichen Rückgang der Wechselbereitschaft in der Pandemie kehrt nun langsam das Vertrauen in den Arbeitsmarkt zurück. 27,5 Prozent der befragten Führungskräfte sehen einen Wechsel in den kommenden Monaten als „sehr wahrscheinlich“ an – der höchste Wert seit 2019. Besonders hoch ist die Wechselbereitschaft in den Abteilungen, die weniger operativ gebunden sind, wie Personalmanagement und Unternehmenskommunikation. Dennoch liegt die aktuelle Wechselbereitschaft immer noch deutlich unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit, als bis zu 40 Prozent der Führungskräfte einen Jobwechsel ins Auge fassten.

Unternehmen ignorieren Bedürfnisse von Frauen trotz Fachkräftemangels
Trotz des anhaltenden Fachkräftemangels bleiben die Bedürfnisse weiblicher Führungskräfte oft unberücksichtigt. Das Barometer 2024 verdeutlicht, dass 10,6 Prozent der Frauen im Management unzufrieden mit ihrer Arbeitssituation sind – fast doppelt so viele wie bei ihren männlichen Kollegen (5,4 %). Etwas mehr als ein Drittel der befragten Frauen erwägen einen baldigen Jobwechsel, während dies nur knapp ein Viertel der Männer in Betracht ziehen. Wichtige Rahmenbedingungen beim neuen Arbeitgeber sind für Frauen Möglichkeiten zum ortsunabhängigen Arbeiten (37,9 % gegenüber 27,6 % bei Männern) sowie die zum flexiblen Arbeiten oder Teilzeitarbeiten (31,3 % gegenüber 17,9 %). Aber auch die Marktposition spielt für Frauen mit 31,3 Prozent eine größere Rolle als für Männer mit 17,9 Prozent. Es zeigt sich, dass Unternehmen noch mehr auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiterinnen und vor allem ihrer Topmanagerinnen eingehen sollten, möchten sie diese langfristig an sich binden.

Die vollständigen Ergebnisse des 14. Manager Barometers finden Sie hier:

Manager Barometer 2024/2025

Methodik des Manager Barometers von Odgers Berndtson

Für das diesjährige Manager Barometer wurde zum 14. Mal in Folge das Executive Panel von Odgers Berndtson befragt, das Führungskräfte von Unternehmen aller Branchen und Größenklassen aus Deutschland umfasst. Die Befragung hat in der Zeit von Anfang August bis Anfang September 2024 in Form eines elektronischen, anonymen Fragebogens stattgefunden, an der 1.092 Führungskräfte teilgenommen haben. Die Fragen wurden in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt und der LeadershipGarage erarbeitet. 

 

Pressekontakt:
odgersberndtson@instinctif.com 
Instinctif Partners
Christoph Baller
Mobil: +49 174 3744 343
E-Mail: christoph.baller@instinctif.com 

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